
- 1. Pflanzengesundheit in natürlichen Systemen
- 2. Integrierter Pflanzenschutz
- 2.1. Wann sollte Pflanzenschutz stattfinden?
- 2.2. Was ist eine wirtschaftliche Schadschwelle?
- 2.3. Wer darf Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen?
- 2.4. Wie kann die Sachkunde im Pflanzenschutz erlangt werden?
- 2.5. Wann darf ein Pflanzenschutzmittel angewendet werden?
- 2.6. Wie komme ich an aktuelle Informationen zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln?
- 2.7. Was sind sogenannte Pflanzenstärkungsmittel?
- 2.8. Wird für die Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln ein Sachkundenachweis benötigt?
- 3. Aufbau systemischer Betriebsstrukturen zur Förderung der Pflanzengesundheit
- 3.1. Nützlinge sind Lebewesen.
- 3.2. Eine systemische Sicht des Gartenbaus
- 3.3. Die Tragik im Streben nach maximalen Erträgen
- 3.4. Das Streben nach angemessenen Erträgen
- 3.5. Maßnahmen, die Pflanzenstress vermeiden
- 4. Lebensbedingungen für Krankheiten und Schadenserreger unattraktiv gestalten
- 5. Fotos von Schadbildern
- 6. Literaturempfehlung
Pflanzengesundheit in natürlichen Systemen
In natürlichen Systemen brauchen Pflanzen keinen (Pflanzen-) Schutz. Schädlinge und Krankheiten dienen als Regulatoren, um geschwächte Pflanzen wieder dem universellen Kreislauf aus Wachstum und Vergehen zuzuführen. Der Tod schafft die Grundlage für neues Leben. Ein Auszug aus dem Vorwort zu Francis Chaboussou´s Theorie der Throphobiose soll hier zur Verdeutlichung dienen.
In der afrikanischen Savanne kann man oft beobachten, wie Herden von Gazellen in Sichtnähe an Lagerplätzen von Löwen oder Geparden langsam grasend vorbeiwandern. Die Gazellen beobachten aufmerksam die Raubtiere, scheinen sich aber nicht zu fürchten. Die Geparden und Löwen beobachten auch sehr scharf. Es passiert aber nichts. Die Herde verschwindet wieder am Horizont. Anscheinend wissen die Räuber, dass sie wenig Chancen haben, gesunde Gazellen rennend einzuhohlen. Aber welche Gazellen erwischen sie dann? Sie ernähren sich von alten, verletzten, schwachen, kranken und von den dummen Gazellen. Es darf doch gar nicht anders sein! Wäre der Gepard in der Lage, jede Gazelle zu erlegen, die ihm über den Weg läuft, Gazellen und Geparden wären längst ausgestorben.
Es handelt sich hierbei zugegebenermaßen um eine stark vereinfachte Darstellung, aber sie soll an dieser Stelle dazu dienen, als Diskusionsbeitrag, den Blick auf folgendes fokusieren, "Kein Räuber, Parasit oder, wie wir Menschen uns aus unserer einseitigen opportunistischen Sicht heraus ausdrücken, kein Schädling darf in seinem eigenen Überlebensinteresse so effizient sein, daß (ss) er seine Ressourcen total verzehren kann."Wie bereits weiter oben angedeutet, handelt es sich um eine stark vereinfachte Sicht, die wir nur bedingt auf den erwerbsmäßigen Anbau von Gemüse übertragen können. Erstens handelt es sich bei unseren Feldern nicht um natürliche Systeme, sondern um künstlich angelegte, meist von arbeitsrationalen Motiven geprägte Strukturen. Zweitens sind die von uns angebauten Pflanzen zumeist so gezüchtet, dass sie unseren Ernährungsbedürfnissen entgegenkommen. Abwehrstoffe gegen Fressfeinde, die wir genaugenommen als Menschen auch sind, äußern sich zum Beispiel in Bitterstoffen oder schwachen Giften. In dem Moment, in dem wir die Wildpflanzen züchterisch zu Kulturpflanzen machen, nehmen wir ihnen einen Großteil ihrer Abwehrstoffe. Wir machen sie von uns abhängig. Die Natur leistet sich zudem einen gewissen Überfluss. Eine Gärtnerei hingegen kann es sich nicht leisten, wenn ein hoher Prozentsatz ihrer Gemüsepflanzen, weil sie schwach oder krank sind, ausfallen. Um unsere schwachen, abhängigen Pflanzen am Leben zu erhalten und in einem wirtschaftlichen Umfeld zu bestehen, in dem maximale Eträge zur erstrebenswerten Norm erklärt sind, beginnen wir logischerweise damit, unsere Pflanzen aktiv zu schützen. Die Notwendigkeit ergibt sich hierbei aus den aktuellen, durch gesellschaftliche Aushandelungsprozesse entstandenen, Rahmenbedingungen. Sie stellen keine universelle Gesetzmäßigkeit da, sondern bilden den Status Quo ab.
Integrierter Pflanzenschutz
Das Konzept des integrierten Pflanzenschutzes gibt uns einen Werkzeug- und Maßnahmenkatalog an die Hand, in dem der Einsatz chemischer Mittel nur als Ultima Ratio eingeplant ist. Es umfasst dabei folgende Punkte:

- Vorbeugende Maßnahmen, Wahl der richtigen Sorte, setzen positiver Anreize durch passende Rahmenbedingungen, gute Kulturführung, Einhalten der Fruchtfolge und beachten von Pflanzenhygienemaßnahmen. Auch die Förderung von Nützlingen spielt eine wichtige Rolle.
- Physikalische Maßnahmen umfassen die Regulierung von Beikräutern, die unsere Kulturpflanze in ihrem Wachstum hemmen oder ihr auf andere Weise Schaden. Auch der Einsatz von Netzen, Zäunen oder anderen Barrieren fällt in diese Kategorie.
- Biologische und biotechnische Maßnahmen,beinhalten den Einsatz von Nützlingen und Mikroorganismen.
- Chemische Maßnahmen, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Beim Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist in jedem Fall das Pflanzenschutzgesetz zu beachten!
Wann sollte Pflanzenschutz stattfinden?
Pflanzenschutz kann in Erwägung gezogen werden, wenn die wirtschaftliche Schadschwelle bei einer Kultur überschritten wurde.
Was ist eine wirtschaftliche Schadschwelle?
Schaderregerbefall, bei dem Ernteverluste in einem Umfang eintreten, die den Aufwand einer Pflanzenschutzmaßnahme rechtfertigen.1 Nicht jeder unerwünschte Organismus ist damit automatisch zu bekämpfen. Es gilt eine rationale Abwägung nach Schadenspotenzial des Schädlings und den Kosten einer Pflanzenschutzmaßnahme zu treffen. Daraus folgt, dass bei konsequenter Umsetzung dieses Prinzips in einem gesunden, ökologisch geführten Betrieb (die meisten) Pflanzenschutzmaßnahmen überflüssig werden, da keine wirtschaftlichen Schadschwellen überschritten werden. Natürlich vorkommende Nützlinge entfalten ihre Wirksamkeit gegen Schadinsekten zeitversetzt, da sie ihre Population mit steigendem Nahrungsangebot erst aufbauen müssen. Es ist deswegen unbedingt erforderlich abzuschätzen, ob die in unserem Betrieb vorhandenen Lebewesen in absehbarer Zeit von selbst mit dem Schädlingsproblem fertig werden, bevor wir die Kolbenrückenspritze in die Hand nehmen und damit nicht nur Schadinsekten, sondern oft auch deren Fressfeinde vergiften. Geschüzte Lebensräume oder Konzepte wie die „natürliche, offene Nützlingszucht“ sorgen in bestimmten Fällen für ein gleichbleibend hohes Potential an Nützlingen.
Wer darf Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen?
„Eine Person darf nur Pflanzenschutzmittel anwenden, (…) Wenn sie über einen von der zuständigen Behörde ausgestellten Sachkundenachweis verfügt. Die zuständige Behörde stellt auf Antrag den Sachkundenachweis aus, wenn der Antragsteller: Die dafür erforderliche Zuverlässigkeit besitzt. Zudem muss sie nachweisen, dass sie über die erforderlichen fachlichen Kenntnisse und die für die jeweilige Tätigkeit erforderlichen praktischen Fertigkeiten verfügt, um Pflanzenschutzmittel bestimmungsgemäß und sachgerecht anzuwenden. (...) Sachkundige Personen im Sinne des Absatzes 1 sind verpflichtet, jeweils innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren ab der erstmaligen Ausstellung eines Sachkundenachweises eine von der zuständigen Behörde anerkannte Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme wahrzunehmen.“
Wie kann die Sachkunde im Pflanzenschutz erlangt werden?
Die Sachkunde im Pflanzenschutz kann erlangt werden durch: eine Prüfung der Pflanzenschutz-Sachkunde gemäß Sachkundeverordnung, durch den Abschluss einer Berufsausbildung, bei der eine Sachkunde anerkannt wird, durch den Abschluss eines Fachhochschul- oder Hochschulstudiums (Bachelor- oder Master of Science) mit entsprechenden Ausbildungsmodulen, bei denen eine Sachkunde anerkannt werden kann durch eine entsprechende Ausbildung in einem anderen Land.
Wann darf ein Pflanzenschutzmittel angewendet werden?
In Deutschland besteht eine Indikationszulassung. Pflanzenschutzmittel dürfen nur in den zugelassenen Anwendungsgebieten angewendet werden. Damit ist vor jedem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln der zu bekämpfende Organismus exakt zu bestimmen. Anschließend ist zu überprüfen, ob es Mittel gibt, die gegen diesen Schädling in der entsprechenden Kultur aktuell zugelassen sind. Weitere Anwendungsbeschränkungen wie Bienenschutz und/oder Karenzzeiten sind unbedingt zu beachten.
Wie komme ich an aktuelle Informationen zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln?
Nicht geeignet sind veraltete Bücher oder Zeitschriften, da Zulassungen ablaufen können oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Verboten von Mitteln führen. Aktuelleste Informationen zu Zulassungen liefern die jeweils regional zuständigen Pflanzenschutzämter.
https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/02_Verbraucher/03_HausKleingarten/01_amtl_Auskunftsstellen/Auskunftsstellen_node.html Oder die Internetseite
PS Info: https://www.pflanzenschutz-information.de/.
Letztere verfügt über eine einfach zu bedienende Suchmaske und liefert zudem auch Informationen zu den Wirkstoffgruppen der Pflanzenschutzmittel. Dies erleichtert das Resistenzmanagement und erlaubt es zudem, Rückschlüsse auf die Wirkweise der Mittel zu ziehen.
Nicht geeignet sind veraltete Bücher oder Zeitschriften, da Zulassungen ablaufen können oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Verboten von Mitteln führen. Aktuelleste Informationen zu Zulassungen liefern die jeweils regional zuständigen Pflanzenschutzämter.
Oder die Internetseite PS Info:
https://www.pflanzenschutz-information.de
Letztere verfügt über eine einfach zu bedienende Suchmaske und liefert zudem auch Informationen zu den Wirkstoffgruppen der Pflanzenschutzmittel. Dies erleichtert das Resistenzmanagement und erlaubt es zudem, Rückschlüsse auf die Wirkweise der Mittel zu ziehen.
Was sind sogenannte Pflanzenstärkungsmittel?
„Pflanzenstärkungsmittel sind Stoffe und Gemische einschließlich Mikroorganismen, die ausschließlich dazu bestimmt sind, allgemein der Gesunderhaltung der Pflanzen zu dienen oder Pflanzen vor nichtparasitären Beeinträchtigungen zu schützen. Sie dürfen keine schädlichen Wirkungen auf Menschen, Tiere oder das Grundwasser und auch keine sonstigen nicht vertretbaren Auswirkungen auf den Naturhaushalt haben.“
Wird für die Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln ein Sachkundenachweis benötigt?
„Für die Anwendung eines Pflanzenstärkungsmittels ist kein Sachkundenachweis erforderlich. Ein rechtmäßig in Verkehr gebrachtes Pflanzenstärkungsmittel darf sowohl im Erwerbsanbau als auch im Haus- und Kleingartenbereich angewendet werden.“
Die rechtmäßig in Verkehr gebrachten Pflanzenstärkungsmittel sind auf einer monatlich aktualisierte Liste der zugelassenen Pflanzenstärkungsmittel vom Bundesamt für Verbraucherschutz einsehbar:
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/PflStM_liste.html?nn=11020004
Aufbau systemischer Betriebsstrukturen zur Förderung der Pflanzengesundheit
Im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes wird im Folgenden der Fokus auf den vorbeugenden und den physikalischen Maßnahmen liegen. Vorbeugende Maßnahmen nutzen die vor Ort befindlichen Ressourcen in Form von bereits vorhandenen Nützlingen und natürlicher Bodenfruchtbarkeit und verstärken diese durch sensible Eingriffe. Dadurch werden Rahmenbedingungen geschaffen, die vorhandene Potentiale fördern. Anstatt unerwünschte Organismen umzubringen, unterstützen wir ihre Fressfeinde. Außerdem sorgen wir für eine Umgebung, die unseren Pflanzen und den Organismen, die sie schützen, förderlich ist und allem, was ihnen schaden könnte, unangenehm ist. Wir bauen Sorten an, die für unseren Standort gezüchtet worden sind, und beachten die Anbauzeitpunkte. Genaue Dokumentation unserer Beete sowie der Einsatz von Mischkulturen können uns helfen, die Fruchtfolge einzuhalten. Grundlegende Hygienemaßnahmen bei der Räumung von Beeten und der Kompostierung stellen sicher, dass wir keine Krankheitserreger unabsichtlich vermehren. Physikalische Maßnahmen in Form von Kulturschutznetzen oder Zäunen können uns dabei unterstützen. Der Einsatz von biologischen oder biotechnischen Maßnahmen stellt immer einen Eingriff in unsere bestehenden Gleichgewichte dar. Im schlimmsten Fall konkurrieren zugekaufte Nützlinge mit unseren heimischen, was den Aufbau unabhängiger Populationen erschwert.
Nützlinge sind Lebewesen.
Nützlinge und Mikroorganismen haben als Lebewesen spezifische Bedürfnisse an Klima und Nahrungsaufkommen. Sie sind ebenfalls oft empfindlich gegenüber dem Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Wenn sie zugekauft und von außen in den Betriebsorganismus eingebracht werden, können sie unter Umständen in Konkurrenz zu im Betrieb vorhandenen Nützlingen treten und deren Populationsaufbau behindern. Ihr Einsatz muss folglich sorgsam bewertet, vorbereitet und begleitet werden. Die meisten Anbieter von Nützlingen und Mikroorganismen bieten telefonische Beratung an. Diese ist hilfreich bei der Planung des rationalen Einsatzes von zugekauften Nützlingen.


Eine systemische Sicht des Gartenbaus
Der Aufbau systemischer Betriebsstrukturen zielt darauf ab, einen Rahmen zu schaffen, innerhalb dessen natürliche Gleichgewichte ergänzend für uns arbeiten können. Wir gestalten den Aufenthalt unserer Kulturpflanzen in unserem Garten so angenehm wie möglich. Unerwünschten Organismen schaffen wir, basierend auf unserem Wissen über ihre präferierten Lebensbedingungen, eine möglichst unattraktive Umgebung. Systeme, ob menschliche Gesellschaften oder aber natürlicher Art, profitieren von ihrer Vielfalt, um Resilienz gegenüber Krisen zu erzeugen. Wir integrieren in unserem Garten möglichst viele Subsysteme, die viele Berührungspunkte miteinander haben, um sich gegenseitig zu fördern. Ziel systemischer Gartenstrukturen ist es: Pflanzenstress an unseren Kulturpflanzen zu vermeiden. Lebensbedingungen für Krankheiten und Schadenserreger unattraktiv zu gestalten Nützlinge in ein gesundes Gleichgewicht einzubinden. Dadurch, dass wir mit vor Ort vorhandenen Ressourcen arbeiten, gehen wir schonend mit Ressourcen um. Als Resultat werden angemessene Erträge und nachhaltige Standortentwicklung angestrebt.
Die Tragik im Streben nach maximalen Erträgen
Angebot und Nachfrage definieren in unserer Gesellschaft den Preis einer Ware. Der Preis, den wir für unsere Ware bekommen, entscheidet darüber, ob es sich für uns lohnt, sie zu produzieren. In einer Situation der maximalen Erträge herrscht ein Überangebot, was zu einem Verfall der Preise führt. Dadurch lohnt sich die Produktion der Ware nicht mehr. Im Gartenbau bedeutet dies, dass in einem Jahr, in dem es besonders viele Tomaten gibt, die Preise für die Tomaten so niedrig sind, dass sich zum Teil ihre Ernte nicht mehr wirtschaftlich lohnt. Unser Gemüse verfault dann auf den Feldern oder im Falle der Tomate an den Sträuchern. Dies führt zu dem Irrsinn, dass besonders ertragreiche Jahre verlustreicher sein können als andere mit weniger hohen Erträgen. Mehr Ertrag muss nicht automatisch mehr Gewinn bedeuten. Auf der anderen Seite führt das Streben nach maximalen Erträgen oft zu einer einseitigen betrieblichen Spezialisierung. Krisenbehaftete Jahre mit klimatisch anspruchsvollen Szenarien können dann zu hohen Ernteverlusten führen. Einzelne Lebensmittel steigen dann stark im Preis, was zu gesellschaftlichen Spannungen führen kann.
Das Streben nach angemessenen Erträgen
Ein Betriebskonzept, das angemessene Erträge anstrebt, verfügt über eine diversifizierte Anbauplanung, in der verschiedenste Pflanzenkulturen enthalten sind, die unterschiedliche Lebensansprüche haben. Dadurch können extreme Wetterlagen, die zum Ausfall einzelner Pflanzenkulturen führen, das System als Ganzes nicht gefährden. Da weniger auf Maximalerträge durch den Fokus auf einzelne Anbaukulturen gesetzt wird, bleiben die Verkaufserlöse in ihrer Gesamtheit auf alle Kulturen übertragen relativ konstant. Im Falle von krisenbehafteten Jahren werden die Verluste nicht auf die Gesellschaft abgewälzt, sondern durch die im System vorhandenen Pufferkapazitäten aufgefangen.
Maßnahmen, die Pflanzenstress vermeiden
- Gute Vorbereitung der Beete: Der Boden sollte weder verdichtet sein noch staunass. Im Idealfall ist er so locker und feucht, dass wir die Pflanzballen einfach in ihn hineindrücken können. Er riecht nicht faulig, was auf einen geringen Sauerstoffgehalt im Boden hindeuten würde. Durch die Verwendung von Dauerbeeten, einer Tropfbewässerung und ab dem späten Frühjahr Mulch erfüllen wir diese Anforderungen in der Regel.
- Angemessene Bodentemperatur: Über den Winter werden die Beete mit überwinternden Kulturen bepflanzt und ergänzend mit Mulch bedeckt, um das Bodenleben zu schützen. Im zeitigen Frühjahr sind die Böden oft noch sehr kalt. Sie müssen aber ausreichend Zeit haben, um sich zu erwärmen, damit das Bodenleben aktiv wird und mit den Pflanzen zusammenarbeiten kann. Hierfür sollten die Beete ca. drei bis vier Wochen vor einer Bepflanzung von Mulch befreit werden, damit die Sonne den Boden erwärmen kann. Es sind zudem nur solche Gemüse und Sorten zu pflanzen, die mit niedrigen Bodentemperaturen zurechtkommen. Die Verwendung von Thermo-Vliesen sorgt für zusätzliche Wärme. Für die meisten Pflanzen sollte die Bodentemperatur bei 10 °C aufwärts liegen. Besser sind 14 °C aufwärts. So braucht es für die Mobilisierung von organisch gebundenem Phosphat zu pflanzenverfügbaren die Mithilfe verschiedener Mikroorganismen im Boden, die erst nennenswert bei 12 °C Bodentemperatur aktiv werden1. Wer schon mal Kohl überwintert hat, der sich dann in einem kalten Frühjahr „überraschend“ rosa verfärbte, kennt das Phänomen. Die Verfärbung des Kohls deutet auf einen Phosphatmangel hin. Dieser ist aber in den meisten Fällen dadurch begründet, dass es den im Boden lebenden Mikroorganismen schlicht noch zu kalt ist, um das Phosphat so vorzubereiten, dass es von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden kann.
- Passende Sortenwahl: Die verwendeten Sorten müssen zu unserer Bodenart passen. Diese Informationen stehen entweder direkt bei den Sorten oder es werden die Betriebe genannt, die die Sorten vermehrt haben. Deren Standortfaktoren kann man anschließend mit den eigenen vergleichen. Es ist durch eigene Vermehrung von Saatgut ebenfalls möglich, Standort angepasste Pflanzen zu bekommen. Dabei ist zu beachten, dass die eigene Vermehrung von Saatgut viel Wissen und Zeit erfordert. Andernfalls besteht die Gefahr unerwünschte Merkmale zu vermehren oder samenbürtige Krankheiten zu verbreiten. Auch sollten bei der eigenen Saatgutvermehrung unbedingt die Eigentumsrechte der Züchtenden beachtet werden.
- Richtiger Pflanzzeitpunkt: Gemüse, die in zu kleinen Töpfen stehen oder zu wenig Nährstoffe haben, erleiden erheblichen Stress. Dies kann so weit gehen, dass eine Notblüte ausgelöst wird. Damit sind sie dann meist kaum noch vermarktbar. Der richtige Pflanzzeitpunkt ist damit essentiell für den Erfolg einer Kultur. Bei maschinellen Pflanzungen ist ein gut durchwurzelter Pflanzballen erforderlich. Dies hat den Nachteil, dass die Wurzeln an die Ränder der Töpfe stoßen und damit beginnen, im Kreis zu wachsen. Dadurch haben sie später beim Anwachsen Schwierigkeiten, gerade nach unten zu wachsen, um sich dort alternative Nährstoff- und Wasserressourcen zu sichern. Da wir bei Dauerbeeten primär von Hand pflanzen, sind wir nicht auf einen gut durchwurzelten Pflanzballen angewiesen. Der richtige Pflanzzeitpunkt ist dann, bevor die Wurzeln an den Rand des Topfes stoßen und ein Kreiswachstum einsetzt. Bei ausreichender Feuchtigkeit ist es auch möglich, Pflanzen direkt in die Beete zu pikieren. Dadurch werden Zeit und Platz in der Anzucht gespart. Bedingung hierfür sind eine ausreichende Bodentemperatur, Bodenfeuchte und Beikrautfreiheit. Die Einbindung in eine Mischkultur sorgt dafür, dass der Platz auf dem Beet optimal ausgenutzt wird.
- Ausreichend Wachstumsraum: Pflanzen benötigen ausreichend Platz für ihre optimale Entwicklung. Der Raum, den eine Pflanze benötigt, verändert sich im Verlauf ihrer Entwicklung und ist zudem abhängig von der Art des angebauten Gemüses. Ein kompletter Kahlschlag auf den Beeten ist ebenso wenig zu empfehlen wie eine Überwucherung. Gerade viele junge Pflanzen profitieren von Pflanzennachbarschaften zu etablierten Beständen. Diese können Fressfeinde ablenken sowie helfen, Nährstoffe zu erschließen.
- Förderung von Nützlingen: Die Natur wirkt innerhalb von gleichgewichtsorientierten Systemen, die eine gewisse Pufferkapazität aufweisen. Die Förderung von Nützlingen ist eine Förderung von Gleichgewichten, die den Anbau unserer Kulturpflanzen begünstigen. Ähnlich wie wir Menschen haben Nützlinge Bedürfnisse, die es zu erfüllen geht, wenn sie sich wohlfühlen sollen. Anders als bei uns Menschen braucht eine Florfliegen Larve keine Kleidung, wohl aber Unterschlupf und Nahrung. Unsere Wiesen sind die Kinderstube vieler Insekten. Wer seinen Rasen maximal kurz hält, braucht sich über fehlende Helfer nicht wundern. Optimalerweise lässt man Wieseninseln für Nützlinge stehen oder mäht nur schmale Wege aus. Ein Wildwiesenbestand ist auch viel resilienter gegenüber Trockenheit und das Summen und Brummen ihrer Bewohner ist äußerst beruhigend. Klimaschutz und Biodiversität beginnen im eigenen Garten. Hier können wir aktiv etwas tun.
- Ausreichende Wasserversorgung: Pflanzen, die unter Wassermangel leiden, haben sogenannten Trockenstress. Dieser beeinträchtigt nicht nur das Wachstum und die Qualität negativ, sondern beeinträchtigt die Pflanzengesundheit. Die Pflanzen sollten immer ausreichend Wasser zur Verfügung haben. Zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Entwicklung sind sie zudem auf etwas höhere Wassergaben angewiesen. Dies ist direkt nach der Pflanzung zum Zeitpunkt der sogenannten Anwachsphase der Fall. Bei kopfbildenden Gemüsearten wie Salat und Kohl ist ein Anstieg des Wasserbedarfs zum Zeitpunkt der Kopfbildung zu beobachten. Fruchtgemüse wie Tomaten, Kürbisse und Gurken brauchen etwas mehr Wasser, wenn sie beginnen, Früchte anzusetzen. Direkt vor der Ernte kann bei Nichtblattgemüsen die Wassergabe etwas reduziert werden. Die Verwendung von Mulch fördert eine gleichmäßige Bodenfeuchte. Eine Tropfbewässerung hilft Wasser einzusparen und sorgt dafür, dass das Wasser direkt an den Pflanzenwurzeln landet. Dadurch wird Blattnässe verhindert. Die meisten Pilze benötigen mehrere Stunden Feuchtigkeit, um zu einer Gefahr für unsere Pflanzen zu werden. Trockene Pflanzenbestände sind ein guter Schutz gegen Schadpilze (bekannteste Ausnahme ist hierbei der "Echte Mehltau" der deswegen auch „Schönwetterpilz“ genannt wird).
Wer sich mit dem Thema näher auseinandersetzen möchte, findet unter dem Stichwort "Mischkultur" viele gute Anregungen.
Schwester Christa Weinrich (OSB): Mischkultur im Hobbygarten Taschenbuch 14. März 2019. ISBN: 3818605335
Nützlinge im Garten: Tierische Helden für gutes Gedeihen.
Die Hochschule Geißenheim hat eine besondere Steuerung der Bewässerung über die sogenannten kc Werte entwickelt, die das Entwicklungsstadium der Pflanze mit einbezieht.
Eigene Erfahrungen: Bisher haben wir uns bei Mischkulturen auf die Kombination verschiedener Gemüsesorten fixiert. Aber auch Wild- und Beikräuter können einen wertvollen Beitrag für eine Erhöhung der Resilienz unserer Bestände leisten. Ein Beispiel: Die schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) tritt früh im Jahr auf und befällt an Gemüse neben der Dicken Bohne vor allem Spinat und Mangold. An Wildpflanzen werden Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) und Ampfer (Rumex obtusifolius) befallen. Wenn ich in meinem Salatbestand Wildkräuter stehen lasse, die von der schwarzen Bohnenlaus befallen werden können, entsteht sehr früh im Jahr eine wertvolle Futterquelle für Marienkäfer und andere Nützlinge. Diese bauen eine Population auf, die später in der Lage ist, unseren Salat beispielsweise vor der Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) zu schützen. Dieses Vorgehen orientiert sich am Konzept der sogenannten „offenen Nützlingszucht“. Es ist allerdings komplett kostenlos und verbraucht keine Arbeitsleistung. Man könnte also von einer "natürlichen, offenen Nützlingszucht" sprechen. Andere Beispiele lassen sich finden und es eröffnen sich breite Experimentierfelder für diejenigen, die gerne beobachten und dazulernen.
Lebensbedingungen für Krankheiten und Schadenserreger unattraktiv gestalten
- Korrektes Mikroklima am Standort: Während Virosen eine eher untergeordnete Rolle im Anbau von biologisch erzeugtem Gemüse spielen und Bakteriosen in der Regel auf einzelne Anbausätze beschränkt bleiben, spielen Schadpilze eine herausragende Rolle. Um ihnen am besten zu begegnen, ist es wichtig, ihre Lebensweise zu verstehen. Bodenbürtigen Pilzen lässt sich recht effektiv mit einer guten Bodenstruktur präventiv entgegenwirken. Eine gute Wasserführung, die weder Staunässe noch Verdichtungen aufweist ist optimal. Pilze, die die Pflanzen über ein aktives Eindringen von außen infizieren, brauchen ausreichend Feuchtigkeit. Die sogenannte Blattnässezeit sollte in der Regel so gering wie möglich gehalten werden (wenn möglich unter 6 Stunden). Hierbei können folgende Maßnahmen unterstützen: a) Wenn möglich, sollten gefährdete Pflanzen in windoffenen Lagen angebaut werden. b) Die Pflanzen während der Jahreszeiten, in denen sie besonders durch Schadpilze gefährdet sind, nicht zu eng stehen. Dies betrifft vor allem den Frühjahres- und den Herbstanbau. Pflanzenbestände sollten im Idealfall dann offen genug sein, dass ein zeitnahes Abtrocknen der einzelnen Blätter ermöglicht wird. c) In Folientunneln sollte ausreichend gelüftet werden. Es ist oftmals eher empfehlenswert, auf ein paar Grad an Wärme zu verzichten und dafür ein schnelles Abtrocknen der Pflanzenabstände zu gewährleisten. d) Früher war es in Gegenden mit hohem Holzbestand manchmal üblich, im Frühjahr und ab dem späten Sommer morgens die Gewächshäuser zu beheizen, um dadurch die Pflanzen zu trocknen. Das sogenannte Trockenheizen von Pflanzenbeständen im Folientunnel, gerade in feuchten Sommern, ist zwar sehr effektiv, aber weder Ressourcenschonend noch nachhaltig und sollte aus Rücksicht auf zukünftige Generationen unterlassen werden! e) Mischkulturen mit unterschiedlichen Wuchshöhen und gepflanzt zu verschiedenen Zeitpunkten stellen einen guten Kompromiss dar zu offenen Pflanzenbeständen und optimaler Bodennutzung. Als Beispiel kann junger Weißkohl mit Mixsalat zusammen gepflanzt werden. Bis der Weißkohl wirklich Platz benötigt, ist der Mixsalat schon ein bis zwei Mal beerntet worden. Wenn man dann noch Lauchzwiebeln und Fenchel zwischen den Mixsalat pflanzt, hat man eine sehr effiziente Nutzung des Beetes.
- Pflanzenhygiene beachten: Von Schaderregern befallenes Pflanzgut sollte nicht in der Nähe von gesunden Pflanzenbeständen belassen werden. Es könnte als neuer Infektionsherd dienen. Organische Dünger in Form von Mist sollten nie frisch auf die Gemüsebeete gegeben werden, denn sie enthalten oftmals Gemüsefliegen-Maden, die ein erhebliches Schadpotenzial aufweisen. Viele Pilzsporen verbreiten sich über Wassertropfen, die Erdpartikel vom Boden an die Blätter der Pflanzen spritzen. Der Einsatz von Mulch unterbindet diese Art der Pilzübertragung weitestgehend.
- Arbeitsgeräte und Hände regelmäßig desinfizieren: Pilzliche Erreger haften an Erdpartikeln, die mit Spaten, Pflügen oder Fräsen dann auf benachbarte Beete verschleppt werden können und dort für Infektionen sorgen. Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) ist dafür berüchtigt, über das Profil von Schuhen oder Reifen verbreitet zu werden. Aber auch bakterielle Erreger wie die Bakterielle Weichfäule (Erwinia carotovora ssp. Carotovora) können leicht beim Hacken im gesamten Bestand verteilt werden, besonders wenn es dabei zu leichten Verletzungen an der Pflanze kommt. Beim Ausgeizen von Tomaten ist auf das Desinfizieren der Hände zu achten. Gerade Raucher können sehr leicht den Tabakmosaikvirus übertragen, der erhebliche Schäden anrichten kann. Messer und andere Schnittwerkzeuge sollten ebenfalls regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.
- Verschiedene Anbausätze, die für die gleichen Schaderreger empfänglich sind, räumlich trennen: Im Idealfall erstellen wir unseren Beetplan so, dass Schaderreger räumlich isoliert auf einzelne Pflanzenbestände werden. Besonders sollten keine "jungen" Pflanzen direkt neben "alten" Pflanzen der gleichen Art platziert werden.
- Lebensbedingungen der Schaderreger beachten: Die meisten Schaderreger haben optimale Temperaturen oder bevorzugte Jahreszeiten, in denen sie sich am stärksten verbreiten. Die Planung von Anbausätzen sowie die Einleitung präventiver Regulierungsstrategien können sich an den zu erwarteten Temperaturen orientieren. Anstatt bestimmte Schaderreger zu bekämpfen und unnötig Energie zu verschwenden, weichen wir ihnen zeitlich aus. Das funktioniert nicht immer, kann aber in vielen Fällen den Schädlingsdruck auf unsere Kulturpflanzen erheblich senken. Hinzukommt, dass unsere Kulturpflanzen gerade in ihrer frühen Aufwachsphase besonders verletzlich sind. Damit kann es reichen, wenn wir in dieser frühen Phase dem Schädling zeitlich ausweichen. Druck erzeugt immer Gegendruck. Ausweichen lässt den unerwünschten Impuls ins Leere laufen.
Erste eigene Versuche im AI Market Garden des DFKI in Bohmte im Rahmen der Pflanzendatenaufnahme durch das Projekt "Plant Map" legen zudem nahe, dass sich die Überlebenschancen von Jungpflanzen erhöhen, wenn sie von älteren Pflanzen umstanden werden. Dies wurde anhand von Fenchelpikierlingen erprobt, die zwischen etablierten Mixsalaten gepflanzt wurden. Es wurden wesentlich weniger Ausfälle beim Fenchel durch Wühlmäuse beobachtet. Bei überständigen Pflanzen wird es ab einem bestimmten Zeitpunkt notwendig, zu beurteilen, ob sich die weitere Kultivierung noch lohnt. Sie sind geschwächt und damit oftmals besonders anfällig für diverse Schaderreger. Damit stellen sie als potentieller Infektionsherd auch ein Risiko für benachtbarte Pflanzenkulturen dar. Viele überständige Pflanzen neigen zudem dazu, sehr schnell in Blüte zu gehen und damit für die Vermarktung uninteressant zu werden. Besonders gefährdet hierfür sind Spinat, Rauke, alle Schnittköhler, Salate, Brokkoli und Blumenkohl. Bei Brokkoli und Blumenkohl verzehren wir zwar die Blüte, allerdings bleibt diese bei überständigen oder anderweitig gestressten Pflanzen so klein, dass sich eine Vermarktung nicht rechnet. Es ist wichtig, bei überständigen Pflanzen immer wieder neu zu bewerten, ob sich eine weitere Kulturnahme noch lohnt. Pflanzen, die Notfalls auch überständig noch gut kultiviert werden können, sind zum Beispiel: Tomaten, Porree, Zuckermais, Physalis, Dicke Bohne, Zuckerschote. Ist man in Zeitnot, sollte man rational darüber entscheiden, welche Kulturen zuerst gepflanzt werden müssen. Diese Entscheidung kann abhängig sein von: verfügbarem Beetplatz, Art der Pflanze, Wert der Pflanze (ideell und materiell), Erfolgsaussicht und Zeitaufwand für anfallende weitere Arbeiten an der Pflanze. Generell sollte nur gepflanzt werden, wenn man sich sicher ist, dass man die Kultur erfolgreich anbauen kann. Andernfalls ist es besser, eine überständige Pflanze über den Kompost zu Dünger für andere Pflanzen zu machen, anstatt sie sinnlos zu pflanzen.
Fotos von Schadbildern













Literaturempfehlung
Die folgenden Bücher bilden einen guten Grundstock zum Thema Pflanzenschutz im Gemüsebau. Es gibt noch viel mehr auf dem Markt, aber diese Auswahl stellt jene da, die ich gelesen habe und häufig nutze. An einige von ihnen kommt man nur noch schwer heran, da sie nicht mehr gedruckt werden.
Andreas Kahrer: Gemüseschädlinge, ISBN 3704015695.
Dieses Buch hat seinen Fokus auf Schadinsekten im Gemüsebau gelegt. Besonders nützlich sind die vielen Fotos von Schaderregern und Schadbildern.
Francis Chaboussou: Pflanzengesundheit und ihre Beeinträchtigung: Kranke Pflanzen durch Agrarchemie (Alternative Konzepte), ISBN: 3926104600.
Ein unscheinbares Buch, aber eines jener, die mich sehr stark beim Thema Pflanzengesundheit beeinträchtigt haben. Francis Chaboussou skizziert die Probleme des chemischen Pflanzenschutzes und zeigt Alternativen auf. Dabei setzt er seinen Fokus auf die Stärkung der Pflanzen selber. Für meine Auszubildenden war dieses Buch immer eine Pflichtlektüre und jeder von ihnen bekam im ersten Lehrjahr eines geschenkt.
Gerhard Bedlan: Gemüsekrankheiten, ISBN: 3704015652.
Ein wirklich sehr gutes Buch, die vielen Fotos und die verständliche Schreibweise machen es sehr gut nutzbar. Das Buch beinhaltet keine Schädlinge, beschreibt aber umfangreich Krankheiten, Witterungsschäden und Nährstoffmangelsymptome. Es ist etwas ausführlicher gehalten als das Buch von Gerd Crüger und ergänzt dieses sinnvoll.
Gerd Crüger: Pflanzenschutz im Gemüsebau, ISBN 3800131919.
Dieses Buch kann man als Standardwerk für Pflanzenschutz im Gemüsebau bezeichnen. Es enthält sehr viele Informationen und bietet einen guten Überblick über Pflanzenkrankheiten. Es werden auch Nährstoffmangelsymptome sowie Schäden durch Witterungen ausführlich behandelt.
Peter Fischer-Colbrie: Atlas der Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge, ISBN: 978-3-7020-1489-6. Für diejenigen, die Obstbau in ihren Betrieb integrieren möchten, eine Quelle nützlicher Informationen. Auch hier helfen viele Fotos dabei, die Schaderreger zu identifizieren.