Dauerbeete

Dauerbeete

Geschichte und Bedeutung von Dauerbeeten

Als permanente gärtnerische Strukturen bieten Dauerbeete Lebensräume und Rückzugsorte für vielerlei Lebewesen. Sie können helfen, die unterschiedlichen Ansprüche von Naturschutz und unserem Bedürfnis nach Nahrungsmitteln zu verkleinern. Dabei ermöglichen sie reichhaltige Ernten und können als Humusbildner helfen, CO2 im Boden zu binden. Dauerbeete beziehungsweise ihre Vorläufer sind seit Jahrtausenden ein Teil menschlicher gärtnerischer Bewirtschaftungsformen. Durch die Möglichkeit, mit Dauerbeeten auf kleinstem Raum eine große Menge Nahrungsmittel zu produzieren, waren sie Kernmerkmal einiger bedeutender Hochkulturen und trugen wesentlich zu deren expansivem Erfolg bei. Im neuzeitlichen europäischen Kontext haben dauerbeetartige Strukturen vor allem in den Pariser Marktgärten ihre Entsprechung gefunden. Um 1850 herum versorgten kleine Gärtnereien, die als Gürtel um die Großstadt angelegt waren, diese zu einem hohen Prozentsatz mit frischem Gemüse. Grundlage hierfür war der zu dieser Zeit reichlich vorhandene Pferdemist. Im neueren deutschen Kontext greift die Kleingartenbewegung das Thema wieder auf. Ursprünglich dienten sie ebenfalls dazu, auf engstem Raum Nahrung anzubauen. Im 19. Jahrhundert, im Kontext der Industrialisierung, waren Armut und Mangelernährung bei den in den Städten ansässigen Industriearbeitern allgegenwärtig. Die kleinen Gartenstücke sollten diesen sozial benachteiligten Menschen helfen, sich selbstzuversorgen. Die neuesten Impulse zum Thema Dauerbeete kommen aus Kannada und den USA. Jean Martin Fortier bettet die Dauerbeet-Idee in ein umfangreiches Vermarktungskonzept ein und integriert moderne wissenschaftliche Messmethoden in das Konzept. Gärtnereien wie zum Beispiel die Singing Frog Farm zeigen die wirtschaftliche Rentabilität von Dauerbeetstrukturen und ihren großen Wert für den Naturschutz.

Da sich der Aufbau und die Struktur von Dauerbeeten am besten praktisch zeigen lassen, haben wir mehrere Videos für euch zu diesem Thema gedreht.

Im ersten Video geht es darum, was Dauerbeete eigentlich sind und welche Vor- und Nachteile ihr Einsatz mit sich bringt.

Im zweiten Video üben wir Selbstkritik und berichten über unsere größten Fehler bei der Nutzung von Dauerbeeten.

Das dritte und das vierte Video zeigen die Anlage von Dauerbeeten.

Im fünften Video zeigen wir euch, wie man ein stark verkrautetes Beet für eine Direktsaat vorbereiten kann.

Das sechste und das siebte Video stellen die Methodik Okultation und Solarisation bei Dauerbeeten vor. Bei der Okultation wird eine wasserundurchlässige, aber lichtundurchlässige Plane über die Beete gelegt. Sie entzieht unerwünschtem Beikraut Licht und tötet es ab. Bei der Solarisation wird im Sommer eine durchsichtige Plane auf die Beete aufgelegt. Unter ihr wird es anschließend so heiß, dass die Pflanzen absterben.

book icon Literatur

F.H, King : 4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan, ISBN: 3922201059.

Anni, France Harrar: Die letzte Chance für eine Zukunft ohne Not, ISBN: 3931330214.

Eliot, Coleman: Handbuch Wintergärtnerei, ISBN: 3706625652.

Jean- Martin, Fortier: Bio- Gemüse erfolgreich direktvermarkten, ISBN:978-3-7066-2624-8.

Andrew, Mefferd: The organic No- Till Farming Revolution, ISBN: 0865718849.